Betriebsweise

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Einleitung


An dieser Stelle möchten ich unsere Betriebsweise in groben Zügen vorstellen. 

Ich imkere mit der Hohenheimer Einfachbeute (Liebig-Beute).
Mit zwei Bruträume im Normalmaß und 2-3 Honigräume im 2/3 Normalmaß (Flachzarge). 

Meine Betriebsweise beschreibe ich hier beispielhaft für das Bienenjahr 2021.

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Das aktive Bienenjahr beginnt


... für mich Anfang März. Dann erfolgt eine Kontrolle des Futtervorats durch eine Wägung, oder durch eine visuelle Prüfung. Ist die Futtermenge nicht ausreichend wird durch Zugabe von Futterwaben der Futtervorrat aufgebessert. 
Ich arbeite mit unterschiedlichen Rahmengrößen im Brutraum und Honigraum, daher verbinde ich diese Kontrolle wenn die Temperatur es erlaubt auch mit der Entnahme des unteren Brutraumes mit den Altwaben(Wabenhygiene). 

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Die ersten Arbeiten


… erfolgen im März. Die Königin wird schon im Januar auch bei Minustemperaturen mit der Eiablage begonnen haben. Der Bien bereitet sich auf das Frühjahr vor. Von der Eiablage bis zum ersten Ausflug vergehen immerhin ca. sechs Wochen.
Wenn die Temperaturen im Frühjahr über 10° C steigen, fliegen die Bienen ins freie und entlehren ihre Kotblase. Dies nennt man Reinigungsausflug. Die ersten Sammlerinnen werden nun ausfliegen und den Blütenstaub (Pollen = Eiweißnahrung für die Brut) von Hasel, Schneeglöckchen und Krokusse sammeln. Die Salweide ist in unserer Gegend  die erste ergiebige Pollentracht und gibt der Königin einen Schub die Eiablage/Tag zu steigern. 

Wenn noch nicht geschehen wird nun die untere Zarge der beiden Räume der Wirtschaftsvölker entfernt. Die obere Zarge wird auf den Beutenboden, der vom Wintertotenfall gereinigt wird gestellt und darüber eine frische Zarge mit 2 ausgebauten Waben in der Mitte, am Rand jeweils eine Wabe mit Futter, ein Leerrahmen mit einem Wachsstreifen an 2. Stelle vom Rand und der Rest wird mit Mittelwände (Mittelwände, darunter versteht der Imker einen Wabenrahmen mit einer Wabenplatte, auf der eine Wabenstruktur ist aufgefüllt.

Die Bienen bauen nun diese Wabenstrukturplatten mit von ihnen ausgeschwitzte Wachsplättchen zu fertigen Waben aus. Das bedeutet, Wachs ist ein Körperprodukt der Bienen, sie stellen den Baustoff für ihre Wohnung selbst her.

Damit die Entwicklung der Völker gut voran geht ist darauf zu achten, dass genügend Futter in den  Waben eingelagert ist! Die Mindestmenge sollte ca. 5 kg nicht unterschreiten. 

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Mit der Kirschblüte geht's los


Anfang April ist mit der Kirschblüte zu rechnen, die Temperaturen steigen deutlich an.
Bei guter Wetterprognose  wird der 1. Honigraum aus unbebrüteten Waben und Rahmen mit Mittelwände den Völkern aufgesetzt. Dies erfolgt über Absperrgitter, was auf der 2. Brutraumzarge aufgelegt wird. So kann die Königin den Honigraum nicht für die Brut benutzen. Das Absperrgitter ist so dimensioniert das die Königin nicht dort durchschlüpfen kann.  Bautrieb ist nun voll erwacht.
Den 2. Brutraum werden die Bienen bei guter Volksstärke schon zum größten Teil ausgebaut haben.

Ist mit kontinuierlichem Nektareintrag zu rechnen, wird zudem überschüssiges Winterfutter entnommen. Es verbleiben grundsätzlich die Randwaben als gut gefüllte Futterwaben im Volk.

Mitte/Ende April bilde ich die ersten Ableger durch Schröpfen der starken Wirtschaftsvölker. Dadurch wird einerseits der Schwarmtrieb frühzeitig vermindert und andererseits durch die Bildung von Jungvölker mit gezielter Auswahl der Königinnen der Völkerbestand mit sanftmütigen, gesunden und leistungsstarken Völkern sukzessiv erneuert. Die entnommenen Waben werden unter anderem durch den zweiten Drohenrahmen bzw. durch Mittelwände ersetzt. 

Bei sehr guter Nektarversorgung muss darauf geachtet werden, dass das Brutnest nicht verhonigt. Dies kann die Volksentwicklung negativ beeinflussen aber auch frühzeitig den Schwarmtrieb auslösen. Erweiterung mit einem weiteren Honigraum beugt vor.

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Wonnemonat Mai


Die Apfelblüte ist aufgegangen, der Raps zeigt sein herrlich leuchtendes Gelb.
                     Der Frühling hat nun endgültig Einzug gehalten.

In dieser Zeit ist der Vermehrungsdrang der Bienen am deutlichsten ausgeprägt. Diese Zeit nutzt der
Imker für die Vermehrung durch Ablegerbildung. Diese Ableger bilde ich aus Schröpfmaterial. Die Einheiten erhalten ganz gezielt alle Edelzellen, von meinen Inselköniginnen Celler-Linie.
 
Eine weitere wesentliche Tätigkeit im Mai ist die Schwarmkontrolle. Einmal in der Woche prüfe ich, ob ein Volk in Schwarmstimmung gekommen ist. Sodann bilden ich einen Zwischenbodenableger als Maßnahme zur Schwarmverhinderung.

Als Maßnahme gegen die Varroamilbe wird wöchentlich der Drohnenrahmen kontrolliert und – falls verdeckelt – abwechselnd der rechte und linke herausgenommen. 

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Die erste Honigernte Ende Mai / Anfang Juni


Wenn die Völker gut geführt wurden und das Wetter mitgespielt hat, steht die erste Honigernte an. Der genaue Erntezeitpunkt (Tag und Tageszeit) hängt vom zurückliegenden und zu erwartendem Wetter und vom Wassergehalt des Honigs ab, welcher mit dem Refraktometer bestimmt wird. Ziel ist ein Honig mit möglichst geringem Wassergehalt zu ernten damit er lange haltbar ist. Zudem darf durch die Honigentnahme das Volk nicht unter Futtermangel leiden.

Dieser Honig ist eine Komposition aus dem Spektrum der Frühblütler. Kirsche, Obstbäume, Wiesenblumen, Ahornblüten usw. alle tragen zum Geschmack des Honigs bei. Die Anteile sind in jedem Jahr anders, somit schmeckt auch der Honig in jedem Jahr ein wenig anders.   
Nach der Ernte werden die Honigräume wieder aufgesetzt.

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Die zweite Honigernte Anfang Juli


Nun ernte ich unseren Sommerhonig, welcher von unseren Bienchen im Juni gesammelt wurde. Es ist ein Wald- und Blütenhonig. Honigtau, Linde, Brombeere, Wiesenblumen und -kräuter sind die wesentlichen Bestandteile.

Unmittelbar nach der Ernte erhalten die Völker ca. 2/3  ihres Winterfutrters. Der Eingriff der Honigernte soll in möglichst kurzer Zeit wieder ausgeglichen werden.
Anfang August beginne ich mit der Bekämpfung der Varroamilbe. 
Die Milbe wird mit 65%iger Ameisensäure im Verdunster bekämpft.
Nach dieser Behandlung erhalten die Völker das noch fehlende Winterfutter.

Eine Kontrolle des natürlichen Totenfalls der Milbe wird weiter durchgeführt. Der natürliche Totenfall der Milbe wird ausgewertet und der Imker schließt dann auf den Gesamtbefall!

Das Bienenjahr, das Jahr aus Sicht der Bienchen, neigt sich nun dem Ende zu. Die Vermehrung ist abgeschlossen und das Futter für den Winter ist eingeholt.

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Spätsommer


Ende August / Anfang September können noch Arbeiten und Korrekturen an den Völkern durchgeführt werden. Daher kontrollieren wir unsere Völker noch einmal, die Gewichte werden notiert und die Bodenschieber zur Varroakontrolle eingelegt. Hat ein Volk zu wenig Futter wird noch einmal nachgefüttert. Ist der Varroabefall eines Volkes vergleichsweise hoch, wird dieses Volk einer zusätzlichen Varroabehandlung unterzogen.

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Herbst


Die Fluglöcher werden eingeengt, die Bodenschieber entnommen (falls sie eingelegt waren), die Arbeiten neigen sich nun dem Ende zu.

Die Protokolle zur Völkerführung werden noch einmal intensiv studiert um zu notieren, welche Völker hinsichtlich der Leistung und des Verhaltens sehr gut abgeschnitten haben und welche eher unter dem Durchschnitt lagen. Damit lege ich fest, welche Völker noch im Spätherbst eine junge Königin erhalten, der Imker sagt er weiselt das Volk um.

Die Winterbehandlung gegen die Varroamilbe wird im brutfreien Volk in der 2. Dezemberhälfte durchgeführt. Die Völker werden mit Oxalsäure, die durch träufeln in die Wabengassen des in der Wintertraube sitzenden Volkes erfolgt. Durch den sozialen Ausgleich verteilen die Bienen die Säure auf alle ihre Schwestern. Die Säure ist in der gewählten Konzentration und der eingetragenen Menge für die Varroamilbe tödlich. Die Verträglichkeit für die Bienen ist akzeptabel. Ziel ist es die Milbenpopulation auf ca. 30 Milben im Volk zu senken! Das Volk kann so den Winter gut überstehen und im Frühjahr ein starkes Sommervolk aufbauen.   

Zum Abschluss danke ich den Bienchen für das, was sie für uns getan haben und wünschen ihnen eine gute Überwinterung 🙂 

Kontakt
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